Die SET in Tangermünde ließ das Arbeitsschiff »Rheinau« für die Hafengesellschaft Mannheim erfolgreich vom Stapel. Eines der ältesten Schiffe der HGM, das Aufsichts- und Schlepperboot MS Rheinau, wird durch den Neubau ersetzt.
Die Auftragserteilung war bereits im Januar 2021 erfolgt, die Kiellegung folgte dann am 30. Juni vorigen Jahres.
Die »Rheinau« wurde speziell für die Schifffahrtsbedingungen auf dem Rhein konzipiert. Die mittels CFD-Software strömungsoptimierte Schiffsform samt Bugwulst soll für einen geringen Schiffswiderstand samt Wellenbild und somit für einen effizienten Schiffsbetrieb sorgen. Die drei eingebauten Generatoren von Caterpillar liefern die notwendige Energie für die eingebauten 285 kW starken Elektro-Antriebsmotoren sowie die weitere Bordelektrik. Der benötigte Schub für eine Verbandsgeschwindigkeit von mindestens 13 km/h werde durch die optimierte Propeller- und Wellenanlage sowie die Propellerdüsen verstärkt.
Der installierte HIAB-Ladekran kann kleinere technische Bergungsarbeiten im Hafengebiet von Mannheim durchführen und die installierten Koppelwinden sowie die Schubeinrichtung für den Leichter Wasserbüffel geben dem 24 m langen und 5,75 m breiten Schiff die notwendige Schubschiffcharakteristik. Ein großzügiger Bereisungsraum inklusive Küchenzeile sowie das ergonomische Steuerhaus samt Steuerpult sollen für angenehme Arbeitsbedingungen und Platz für Mannschaft und Besucher sorgen. Außerdem verfügt es über GPS, ein Peilsystem, einen Steuerstand mit Monitoren sowie ein Bugstrahlruder für eine größere Wendigkeit.
Der Neubau wird als Zweischrauben-Arbeitsschiff für die Fahrt in der Zone 3 auf dem Rhein ausgelegt. Das Arbeitsschiff dient zur Streckenfahrt, zur Beaufsichtigung, zu kleineren technischen Bergungs- und/oder für Unterstützungsmanöver und dabei zum Teil als Schubschiff wie auch als Bereisungsfahrzeug.
Trotz der Folgen durch die Coronakrise und den Russlandkonflikt habe die Werft ihren Auftrag bislang erfüllt, wofür sich Geschäftsführer Fabian Karbe ausdrücklich bei der Belegschaft, den Zulieferern und dem Auftraggeber bedankte. Seit dem 8. Juni schwimmt der Neubau in der Elbe.